Hanns Martin Schleyer

deutscher Jurist, Industriemanager und Verbandsfunktionär; CDU; Mitgl. im Vorstand der Daimler-Benz AG ab 1959; Präs. der BDA ab 1973 und des BDI ab 1977; avancierte ab Mitte der 1960er Jahre zu einem der schärfsten Kritiker der paritätischen Mitbestimmung; geriet durch seine NS-Vergangenheit in die Kritik; 1977 von der RAF entführt und ermordet

* 1. Mai 1915 Offenburg

† 18. Oktober 1977 (ermordet)

Herkunft

Hanns Martin Schleyer, kath., wurde 1915 während des Ersten Weltkriegs (1914-1918) im badischen Offenburg als einziger Sohn der Helene, geb. Rheitinger, und des deutschnational gesinnten späteren Landgerichtsdirektors Ernst Schleyer geboren. Er wuchs im bürgerlich-katholischen Milieu von Rastatt auf.

Ausbildung

Seine Schulausbildung erhielt Sch. während der Weimarer Republik (1919-1933), in der er 1927-1933 das Gymnasium in Rastatt besuchte. Der Beginn seines Studiums der Rechtswissenschaften im Wintersemester 1933/1934 an der Universität Heidelberg fiel in das Jahr der sog. "Machtergreifung" der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP; auch: NS) unter Adolf Hitler. An der Universität Innsbruck wurde Sch. 1939 nach österreichischem Recht zum Dr. jur. promoviert.

Wirken

Während der NS-Herrschaft (1933-1945) war auch der Lebensweg von Sch., der bereits im März 1931 Mitglied der Hitlerjugend (HJ) wurde, eng mit der Vereinnahmung des öffentlichen Lebens durch die Partei verbunden ...